Miyawaki-Wälder in Melle, Potenzielle natürliche Vegetation und Kompostwürmer 🙂🌳🌴🌳🌴
Für die anzulegenden Miyawaki-Wälder gilt es als besonders wichtig, dass man die Pflanzen einpflanzt
die am jeweiligen Ort in ihrer „PNV“ vorkommen (Potenziellen natürlichen Vegetation). Je mehr Arten desto besser.
Vom Bundesamt für Naturschutz gibt es zum Glück entsprechende Karten für Deutschland und auch eine entsprechende Literatur, welche Pflanzen dazugehören.
Der Standort, an dem am 6.11. Meller erster „Miyawaki-Wald“ angelegt wird, befindet sich
im Grenzgebeit von (vorsicht Fachjargon) der „Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald“-Zone und dem „Pfeifengras-Buchen-Stieleichenwald“.
Alle natürlichen Vegetationszonen haben natürlich Übergangsbereiche.
Gepflanzt werden also z.B. Schlehen, Eschen, Hainbuchen, Stiel-Eichen, Rotbuchen, Vogel-Kirschen, Feldahorn, Pfaffenhütchen und und und und.
Weit über 1000 Setzlinge heute geordert.
Der Boden wird mit potentiellem Humus angereichert, also z.B. Blätter, Rasenschnitt, Strauchschnitt, Tiermist, Kaffeesatz, Küchenabfall…
und bekommt dann eine etwa 15cm dicke Schicht aus Stroh und Wiesenschnitt.
Zudem werden von hier eine 5stellige Anzahl Kompostwürmer/Wurmkokons eingearbeitet.
Durch die 15cm-Isolierschicht wird zum Einen gewährleistet, dass im Boden eine passable Temperatur vorhanden ist und die Kompostmasse möglichst schnell zersetzt
wird, und zum Anderen kein Licht an den Boden kommt. In den ersten 3 Jahren sollen ausschließlich die Setzlinge wachsen.
Durch den hohen Bestand an Kompostwürmern wird die Biomasse schnell zersetzt, und (ganz wichtig): Durch die besondere Bodenstruktur des Wurmhumus werden Nährstoffe im Boden gehalten und nicht ausgewaschen.
Ein gut mit unterschiedlicher Biomasse angereicherter Boden, der gezielt mit Extra-Würmern angereichert wird, wirkt wie ein Schwamm. Er speichert sehr hohe Mengen an Wasser und stellt dieses langsam
nach Bedarf den Pflanzen zur Verfügung. Heisst aber auch: Ein Miyawaki-Wald, der gezielt mit einer Vielzahl von Setzlingen und Bodenverbesserern bestückt wird, ist in der Tat nicht ganz günstig.
Für einen Kleinwald ist schnell einmal mit 4000 Euro zu rechnen.