Wir haben intern lange diskutiert, wie wir damit umgehen sollen und das Stimmungsbild war zuweilen kontrovers. Dennoch haben wir innerhalb der Gruppe nun einstimmig entschieden, den westenergie-Klimaschutzpreis nicht anzunehmen. Auch auf das Preisgeld verzichten wir ganz bewusst.

Unsere Entscheidung machen wir an dieser Stelle (gleichfalls ganz bewusst) öffentlich.

Kurzweilig wurde noch Freude über den erhaltenen Preis empfunden, als dann jedoch etliche Rückmeldungen reinkamen („Offensichtliche Abstufung des Erreichten“, „Am Nasenring durch die Manege geführt“, etc.) und wir noch einmal „zwischen den Zeilen“ gelesen haben, wurde doch einiges klar. Im Endeffekt fühlt es sich schlussendlich tatsächlich eher wie eine „Ohrfeige“ als wie eine Würdigung an, denn:

In Bezug auf die Wettbewerbsbedingungen sind wir sogar nur auf Platz 3 (von zwei Bewerbern) gelandet (das muss man erst einmal hinbekommen, mathematisch geht das eigentlich garnicht).

https://www.melle.info/portal/meldungen/jetzt-fuer-den-westenergie-klimaschutzpreis-bewerben-919009598-20301.html

Bei der Leistung und dem Volumen des 500 AKA-Projektes wollen wir die Rückmeldung geben, dass wir diese Entscheidung als sehr demotivierend empfinden und offen gesagt auch als ausdrücklich mangelhafte Wertschätzung für das von uns im Ehrenamt Geleistete. Wir hätten akzeptiert, wenn wir gemäß des obigen Linkes auf Platz 2 gelandet wären (bei 2 Bewerbern), aber dass wir gemäß der Wettbewerbsbedinungen Nummer 3 von 2 preiswürdigen Beiträgen sind, empfinden wir als noch weniger wertschätzend, als wenn wir garnicht nominiert worden wären (Letzteres wäre besser gewesen).

Nummer 3 von 2 Teilnehmern ist eine klare Aussage und eine klare Positionierung. Dafür jedoch wollen wir mit unserem Geschaffenen nicht herhalten (es ist nach unserer Auffassung keine Würdigung, wir sehen es eher als eine Missachtung an) und geben den Preis somit zurück.

Offen gesagt und gefragt: Welche Leistung hätte denn für eine angemessene Platzierung von Platz 2 erbracht werden sollen? 500 Meter Trockensteinmauer (statt 270 m) und der Verbau von 600 Tonnen Gestein? 15 Feuchtbiotope in Melle (anstelle von 9)? Anstatt von 1700 Menschen lieber 3000 Menschen, die sich in Melle an den Projekten beteiligen? Anstelle von 54 öffentlichen Veranstaltungen lieber 80 oder 90? Hätte das für Platz 2 gereicht? Ganz sicherlich nicht! Die entsprechende Botschaft ist klar vermittelt worden – und auch klar hier gelandet.

Der überdurchschnittlich hohe Aufwand (insgesamt etwa 6500 Stunden im Ehrenamt seit 2021), das intensiv privat investierte Geld (locker 35.000 Euro), die vielen vielen investierten Stunden auf Wiesen oder vor Schreibtischen hätten unserer Meinung nach durchaus für Platz 2 reichen können.

So hat diese Entscheidung bei uns eher für Frustration gesorgt. Ausdrücklich geht es uns dabei nicht ums Geld (ansonsten würden wir kaum auf das Preisgeld für den Drittplatzierten verzichten), es geht uns darum, dass wir durch diese Platzierung (3. von 2 Bewerbern) den Eindruck vermittelt bekommen, unsere Aktivitäten werden nicht gewertschätzt (Zitat einer Unterstützerin von 500 AKA: „Bei 2 Bewerbern würde auch ein Erschaffer eines winzigen Wochenendprojektes locker auf Platz 3 landen“).

Das bedeutet zudem ausdrücklich nicht, dass wir MFF Platz 1 nicht gönnen, im Gegenteil! MFF hat sich mittlerweile überregional einen Namen gemacht, Herausragendes (!!) geleistet, einen ganz wichtigen Beitrag zum Klimaschutz erbracht. Der Platz 1 ist voll und ganz verdient – wir begrüssen das sehr, und ausdrücklich (!)!

Wenn unsere Aktivitäten jedoch nur als „unter ferner liefen“ gesehen werden, wollen wir den Preis nicht annehmen (es wäre eine unangemessene Botschaft unserer Meinung nach – und würde uns zudem dann eher schaden als nutzen) – und geben diesen hiermit zurück.