2. Zwischenfazit des Projektes „500 AKA – 500 Menschen aktiv für Klima- und Artenschutz in Stadt und Landkreis Osnabrück“ ☺️🐸🌳
Danksagung an viele Menschen, nachdenkliche Zwischentöne und ein Ausblick
Mit der gestrigen Aktion in Ostercappeln ist es Zeit für ein Zwischenfazit.
Ursprünglich sollten im 500 AKA-Projekt einmal 4-6 Mitmachaktionen mit insgesamt 500 Personen stattfinden.
Aktuell haben sich über 950 Menschen beteiligt. Aktionsveranstaltungen gab es über 30.
In Ostercappeln, Melle, Bissendorf, Hilter a.T.W., Georgsmarienhütte, Osnabrück
 
Geschaffen wurden Totholzhecken, Streuobstwiesen (400 Obstbäume), Vogelschutzhecken, 5 Feuchtbiotope, Wald-Aufforstungen, Miyawaki-Wälder, Blühwiesen. Gepflanzt wurden über 20.000 Baum- und Wildgehözsetzlinge.
Auch politisch gab es viele wirklich hilfreiche und emsige Unterstützer*innen:
Besonders positiv ( 🙂 ) aufgrund einer hohen Intensität der Unterstützung sind z.B. zu nennen:
 
Erik Ballmeyer (CDU),
Jana Bröcker-Stockhoff (GRÜNE),
Jutta Dettmann (SPD),
Rainer Ellermann (CDU),
…..ohne den Einsatz von Erik Ballymeyer und Rainer Ellermann wäre das Projekt vermutlich niemals gestartet. Die Bereitstellung einer Fläche in Venne, hatte das Projekt damals, nach Rückzug einer anderen Fläche,
überhaupt erst ermöglicht.
 
Guido Halfter (parteilos),
Malina Kruse-Wiegand (GRÜNE),
Dennis Mitchel (UWB),
Fine Schacht (SPD),
Wilhelm Tiemeyer (CDU),
Thomas Uhlen (CDU)
 
Auf Vereinesebene sind insbesonder Frank Strötzel und der TSV Westerhausen-Föckinghausen sowie Oliver Niekamp und der SV 28 Wissingen zu nennen. Total klasse!
Auf Firmenebene haben insbesondere folgende Unternehmen eine hervorgehobene Positiv-Funktion eingenommen:
 
Boni’s Kaffeerösterei GmbH
IKEA Osnabrück
Gasthaus Hubertus GmbH
Häcker Küchen GmbH & Co. KG
Ost und Koch Immobilien GmbH, Osnabrück
Thomas Philipps GmbH & Co. KG
Venner Grill
Werges Maschinenbau GmbH
 
Auch etliche Landwirte haben sich sehr positiv engagiert.
Dankend hervorgehoben werden z.B. Gabriele Mörixmann, Hendrik Brinkmann, Norbert Oberniehaus, Mathias Suttmeyer, Marcel Bolte
Unbedingt auch zu nennen sind Eike Krystosek & Uwe Krystosek, Karsten Wachsmuth, Britta, Vera, Familie Beckmann, Familie Werges, Melle for Future (z.B. Katja Rasmus & Ute Werges)
und die zahlreichen Menschen, die sich schon mehrfach an Aktionen beteiligt haben (mein Namensgedächtnis ist ein Sieb :-/) und und und…
 
Ein besonders hervorgehobener Dank geht zudem an die Lindenschule Buer sowie die IGS Melle, mit denen starke Projekte
für Klimaanpassungen und Artenvielfalt umgesetzt werden konnten. 🙂
 
Und ein Riesen-Dankeschön geht an die Schafe, Ziegen, Ponys und Gänse des Gnadenhofs Brödel, die viele viele Flächen schonend und wertvoll für die Artenvielfalt beweiden.
Es ist hochgradig beeindruckend, dass sich mittlerweile fast 1000 Personen die Zeit genommen haben, um auf Arealen, zu denen sie eigentlich keine „persönliche Beziehung“ haben, mitzuwirbeln. 950 Personen, die sich nicht davor gescheut haben, über 2 Stunden zu ackern und zu schuften, zu schwitzen und zu malochen,
um etwas für die Artenvielfalt und gegen die Klimaerwärmung zu leisten. Das ist top!
 
Dennoch: Im Landkreis leben 357.000 Menschen.
356.000 davon waren (zumindest in diesem Projekt) nicht zu sehen.
Nun: Wo man sich engagiert ist sekundär, hautpsache man engagiert sich!
Egal ob ehrenamtlich im Altenheim, in anderen Umweltgruppen, in Parteien, bei der Feuerwehr…wo ist egal. Hauptsache man engagiert sich – ohne darauf zu achten, was dadurch ins Portemonnaie rollt.
Und doch: Bei einem Fußballspiel (nichts gegen Fußball ;-)), z.B. Regionalliga Sportfreunde-Lotte gegen RW Essen kommen an einem Nachmittag 1500 Personen. Und zahlen auch noch eine ganze Menge Geld dafür. Bei einem Klima- und Artenschutzprojekt ist es schon gigantisch, wenn 50 Personen dabei sind.
Ergo:
* Eine Naturschutz-Klimaschutz-Aktion steht immer „in sehr hoher Konkurrenz“ zu anderen Veranstaltungen
(z.B. persönlicher Erholung).
In Folgeprojekten soll – sofern es finanzierbar sein wird – noch stärker mit Anreizen gearbeitet werden.
Das Verschenken von Nisthilfen, eine Schatzsuche für Kinder, kostenlose Essen waren schon ganz gute Anfänge.
Vermutlich brauchen wir jedoch noch deutlich mehr (sofern wir es denn bezahlen können), um Menschen aktiv werden zu lassen.
Vor wenigen Tagen ist das Buch „3 Grad mehr“ erschienen, mit hochgradig spannenden Beiträgen aus der Wissenschaft (z.B. von Stefan Rahmstorf und Hans J. Schellnhuber)
Einige Artikel lassen einem das „Blut in den Adern“ gefrieren. Letztlich sind aber die Folgen der Klimaerwärmung für alle Menschen, die sich Informationen nicht verschließen, völlig klar. Ein Planet entwickelt sich, der von Jahr zu Jahr weniger lebenswert wird.
Wenn wir nicht massiv handeln, dann komplett der Komplettcrash.
Corona war ein Spaziergang, gegen das, was die Klimakrise auf diesem Planeten anrichten wird.
Zum eigenen Handeln reicht es (obige Informationen) dennoch oftmals nicht. Vielleicht müssen noch mehr Anreize in Projekten her? Z.B. bei hohen Temperaturen ein Eiswagen (ernsthaft),
Schminkaktionen für Kinder, Verlosungen, Gutscheine…
 
Zwei Mal wurden hier (einmal mittels eines Sponsors) „kostenlos-Aktionen durchgeführt.
* Einmal konnten sich Menschen kostenlos Regio-Saatgut für 50 m² schicken lassen (es meldeten sich über 400 Personen, sehr gut!)
* Einmal konnten kostenlos 3000 Baumsetzlinge (bereitgestellt über den Unternehmer André Philipps) abgeholt werden:
Es ging hier zu, wie auf einem Volksfest. Die 3000 Setzlinge waren nach knapp 3 Tagen restlos vergriffen.
Diese Erkenntnisse sind positiv: Es zeigt sich, dass Menschen Arbeit und Mühe nicht scheuen, wenn sie kostengünstig etwas für Veränderungen in ihrem eigenen Umfeld umsetzen können.
Auch daran gilt es anzusetzen. Denn völlig klar ist: Die eigene „Hood“, der eigene Garten ist ntürlich etwas Heiliges, in welchen viele viele Zeit und Energie fliessen kann. Das ist positiv und eine große Chance! Sowohl im Einsatz gegen Klimaerwärmung als auch für eine hohe Artenvielfalt.
Zudem hier noch die Erfahrungen der letzen Jahre.
Was klappt besonders gut?
 
* Wildblumenwiesen, die jedes Jahr regelmässig ausgemagert werden, entwickeln eine Artenvielfalt, die schier unglaublich ist
* Miyawaki-Wälder (Tiny forests), auf denen Tierdung mit Kompostwürmern kombiniert wird:
Es entwickelt sich eine Bodenstruktur mit sehr sehr hoher Wasser-Adsorptionsfähigkeit (sog. „Wurmhumus“). Anders formuliert:
Der Boden ist wie ein Schwamm, der auch in langen Trockenheitsphasen noch Restfeuchte enthält. Zahlreiche heimische Buchensetzlinge z.B., die sich auf „Nicht-Miyawaki-Flächen“
gräulich-braun verfärbt haben, konnten hier den Sommer bislang überleben (weitgehend grün geblieben)
* Neu geschaffene Feuchtbiotope mit Verschattungselementen haben eine echte Chance, Trockenheiten zu überstehen
 
* Streuobstwiesen, die im Sommer ab und an mal ordentliche Schübe Gieß-Wasser bekommen, werden zu HotSpots der Artenvielfalt
 
* Einige (halbwegs heimische Arten) sind echte Klima-Gewinnertypen: Z.B. die Esskastanie, Speierling, Walnuß, Elsbeere
 
Ach ja: Gestritten wurde auch (oft). Zu sagen, „es wurde gestritten, dass die Fetzen fliegen“ wäre vermutlich noch stark untertrieben.
Naja. Meist liegt die „Wahrheit“ dann wohl doch irgendwo in der Mitte…
Gleichwohl gibt es keinen Grund irgendwen zu schonen, sich selbst nicht, andere nicht, bestehende Verhältnisse (egal welcher Art) schon garnicht…
Und: Vertragen wurde sich übrigens auch sehr sehr oft.
Und wo das nicht der Fall war: Schwamm drüber…Geht man sich halt aus dem Wege, Bürgersteige sind ja breit genug.
 
Wie geht es weiter?
 
In diesem Sommer werden noch 2 Feuchtbiotope angelegt und diverse Blühwiesen gepflegt.
Ab Herbst geht es dann weiter mit Baum- und Heckenpflanzungen, auch 2 Streuobstwiesen sind noch geplant.
Ab Herbst gibt es auch wieder verschiedene Mitmachaktionen.
Ab Januar gehen wir in eine intensive 20jährige Pflege (so sind die vertraglichen Rahmenbedingungen) vieler Biotope.
Sicherlich wird es aber auch im nächsten Jahr noch einige Neuanlagen geben.
Hauptsächlich werden wir uns aber aus zeitlichen Gründen auf Gnadenhof und Biotopflege konzentrieren müssen.
Zudem fehlt mittlerweile einfach das Geld (es kommt fast nichts mehr rein). In Folge der Preiskrise haben wir Menschen andere Sorgen als die Klimakrise.
Individuell ist das absolut nachvollziehbar. Und gleichzeitig wird es uns noch, einem Brenneisen gleich, auf die Füße fallen.
 
500 AKA – 500 Menschen aktiv für Klima- und Artenschutz in Stadt und Landkreis Osnabrück
Gemeinsam den Planeten retten. Wir alle. Lokal und regional.
https://500-aktiv-fuer-klima-und-artenschutz.de/
 
Spenden:
https://www.betterplace.org/de/projects/75774-landkreis-osnabrueck-500-menschen-im-einsatz-fuer-klima-und-artenschutz